Avocados, Chia-Samen, Açai – diese Superfoods sind reich an wichtigen Nährstoffen, stärken das Immunsystem und sind die Highlights in unseren Frühstücks-Bowls. Allerdings haben viele dieser Lebensmittel einen langen Transportweg hinter sich, bevor sie bei uns ankommen.
Um der hohen Nachfrage in Industrieländern gerecht zu werden, werden weltweit große Waldflächen gerodet und natürliche Lebensräume zerstört. Die gute Nachricht: Es gibt heimische Alternativen.
Warum Superfoods?
Regionale Alternativen zu exotischen Superfoods
Als besonders gesundheitsfördernd werden die sogenannten Superfoods angepriesen: Avocados, Chia-Samen, Açai Beeren und so weiter. Sie enthalten viele wichtige Nährstoffe, haben aber ein großes Problem: Sie sind meistens nicht regional und ihr Anbau oft alles andere als nachhaltig. Kein Grund zu verzweifeln, denn für jedes Superfood, das aus Übersee importiert wird, gibt es eine passende regionale Alternative.
1. Leinsamen vs. Chia-Samen
Leinsamen sind proteinreiche Supersamen mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Sie enthalten die gleichen Nährstoffe wie Chia-Samen, werden aber in Österreich angebaut. Zudem fördern sie durch ihren hohen Ballaststoffgehalt die Verdauung und sind kostengünstiger. Anstatt viel Geld für importierte Chia-Samen auszugeben, greifen Sie lieber zu den heimischen Leinsamen aus dem Burgenland und Niederösterreich, um Ihre Frühstücksbowl oder den Proteinshake aufzuwerten.
2. Hirse vs. Quinoa:
Hirse ist eine hervorragende Alternative zu Quinoa. Sie ist glutenfrei, besonders eisenreich und enthält viel Eiweiß. Im Gegensatz zu Quinoa, das meist aus Südamerika importiert wird, kommt Hirse aus regionalem Anbau. Dies reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß durch kürzere Transportwege, sondern vermeidet auch den Einsatz von Pestiziden, die in der EU aus gesundheitlichen Gründen verboten sind.
3. Johannisbeeren vs. Goji-Beeren
Schwarze Johannisbeeren sind reich an Vitamin C und müssen im Gegensatz zu Goji-Beeren nicht aus China importiert werden. Heimische Johannisbeeren sind eine gesunde, regionale Alternative, die ohne lange Transportwege auskommt.
4. Heidelbeeren vs. Açai Beeren:
Heimische Heidelbeeren enthalten ebenso viele Antioxidantien wie Açai Beeren und sind zudem frischer und günstiger. Sie müssen keine langen Transportwege überstehen.
5. Kürbiskerne und Erbsen vs. Avocados:
Kürbiskerne aus Österreich sind eine gute Quelle für gesunde Fette, ähnlich wie Avocados, jedoch ohne die negativen Umweltauswirkungen des Avocado-Anbaus. Eine innovative heimische Alternative zur Avocado sind Erbsen, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind und sich hervorragend zu einer heimischen Guacamole-Alternative verarbeiten lassen.
Nachhaltigkeit und Umweltauswirkungen
Der Konsum von exotischem Superfood bringt auch Nachteile mit sich. Die Produktion dieser Lebensmittel kann die Lebensbedingungen in den Anbaugebieten negativ beeinflussen. Intensive Bewirtschaftung führt oft zu ausgelaugten Böden, Wassermangel und Umweltverschmutzung durch Pestizide und Düngemittel. Der Transport über weite Strecken verursacht zudem hohe CO2-Emissionen.
Am Beispiel der Avocado zeigt sich dieses Problem deutlich. Für ein Kilogramm Avocados werden etwa 1.000 bis 1.500 Liter Wasser benötigt, was vor allem in trockenen Anbaugebieten problematisch ist. Die hohe Nachfrage führt zu großflächigen Waldrodungen und oft zur Vertreibung von Kleinbauern. Regionale Alternativen wie Kürbiskerne und Erbsen sind daher nicht nur nachhaltiger, sondern auch umweltfreundlicher.
Regional und saisonal ist der Schlüssel
Heimische Nährstoffbomben
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Früchte und Beeren:
Kirschen, Brombeeren, Ribisel, Heidelbeeren, rote Weintrauben. 100 g Rote Ribisel enthalten etwa 35 mg Vitamin C und 100 g schwarze Ribisel sogar bis zu 200 mg. Zum Vergleich stecken in 100 g Orange nur ca. 50 mg Vitamin C. -
Nüsse und Samen:
Wal- und Haselnüsse, Leinsamen, Sesam, Kürbis- und Sonnenblumenkerne. So sind z. B. Walnüsse reich an Vitamin E und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die u. a. die Blutfettwerte verbessern. Leinsamen zeichnen sich durch einen sehr hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren aus. -
Gemüse:
Brokkoli, Radieschen und Kresse aus der Familie der Kreuzblütler stärken die Abwehrkräfte und die enthaltenen Senföle wirken entzündungshemmend. Rote Rübe, Kraut und Erdäpfel liefern viel Vitamin C und bereichern den Speiseplan im Winter. -
Sprossen und Micro-Greens:
Keimlinge und Saaten liefern besonders im Frühjahr die ersten frischen Vitamine und Mineralstoffe. So enthält eine Espressotasse Brokkoli-Keimlinge die gleiche Menge an Antioxidantien wie 1,5 kg Brokkoli-Gemüse. -
Wildobst:
Hagebutten, Holunder und Sanddornbeeren. Hagebutten sind beispielsweise richtige Vitamin C Bomben und schon mit ca. 8 g Hagebutten kann der Tagesbedarf eines Erwachsenen gedeckt werden. Zudem sind die roten Wildfrüchte reich an verdauungsfördernden Gerbstoffen und Fruchtsäuren. -
Kräuter:
Petersilie und Wildkräuter wie Bärlauch, Brennnessel, Vogelmiere, Minze, junger Löwenzahn & Co. liefern wertvolle Inhaltsstoffe. Frische Brennnesselblätter enthalten weit mehr Vitamin C als z. B. Grapefruits (330 mg /100 g gegenüber 44 mg /100 g), zusammen mit reichlich Eisen, Kalium und Magnesium. -
Hülsenfrüchte:
Bohnen, Linsen, Erbsen & Co. punkten mit hochwertigem, pflanzlichem Eiweiß und einem hohen Anteil an Ballaststoffen. -
Getreide:
Hafer, Hirse, Rollgerste und Urgetreide wie Emmer und Einkorn, Buchweizen (ein Knöterichgewächs) sind glutenfreie Alternativen und Hanf eine heimische Proteinquelle. -
Pflanzliche, kaltgepresste Öle:
wie Sonnenblumen-, Raps-, Maiskeim-, Lein- und Walnuss
Mit einem Sprossenglas lassen sich die heimischen Vitaminbomben das ganze Jahr über ganz einfach und kostengünstig selbst am Fensterbrett ziehen.
Heimisches Superfood bietet eine bunte Auswahl an gesunden und schmackhaften Alternativen. Es bringt nicht nur Abwechslung in die Küche, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und zur persönlichen Gesundheit.